Gedichte
(Susann Klossek)
Tote Reiter
Wir reiten auf toten Pferden zum Ende des Lichts
auf Pferden die nur Geister sind,
dabei geben wir uns nichts
innerlich immer noch Kind.
Sie ließen nie los,
die Schatten der Vergangenheit,
sie geben die Regeln vor,
die Grenzen der Verlegenheit.
Haben wir uns gefunden um uns zu verlieren?
Haben wir uns zerschunden um zu funktionieren?
Sind wir zu gebunden um es zu akzeptieren?
Können wir uns umrunden und mit uns jonglieren?
Wir tragen dieselben Narben,
weil sie uns nichts anderes Gaben,
können uns nun nichts mehr geben,
nicht einmal die Schmerzen nehmen.
Täusch ich mich oder siehst du mich?
Nimm meine Hand und du fällst,
wenn du im Flug meine Bahn erhellst,
wenn du fällst wie ich.
Wenn ich warten kann bis du mich liebst
kann ich dann auch Tote erwecken?
Wenn du dir selbst vergibst,
kannst du dann den Sinn entdecken?
Wenn du nun gehst, dann zieh die Tür fest zu,
denn was mich zerstört bist du,
Und wenn du wieder kommst schenk mir mehr als einen Blick,
denn ich muss erst vom Jenseits zurück.
Kann ich nur lieben wenn es weh tut?
Seh ich mein Herz nur noch in Blut?
Kann ich durch Verzweiflung fliegen
und die Wirklichkeit verbiegen?
Da stehst du und ich kann dich nicht holen,
du hast meinen Boden gestohlen,
wir verstecken uns in meinem Haus,
und lassen den Wahnsinn niemals raus.
Ich kam wenn du riefst,
küsste dich nur wenn du schliefst,
suche deine Nähe,
auf das ich in deinem Feuer vergehe.
Bin ich die Bühne für dein Theaterstück?
Oder du nur der Spiegel für meinen leeren Blick?
Kannst du noch ohne Tränen wählen,
Können wir auf uns zählen?
Oder gibt es nichts mehr was es zu zählen lohnt,
weil nur noch Trug in uns wohnt?
Wurde ich zu dem was mich getötet hat,
weil ich dem Ungeheuer zuviel gegeben hab?
Verblendung
jetzt bin ich traurig
fühl mich schaurig
doch
ist wohl Verschwendung
ach, ich und die Verblendung.
Winternebel
Schwarz tost das Meer
Stumm schreit der Sand
Sie Sonne scheint leer
Weiß wie die Wand
Traurig tropft der Regen
Ans Fenster dagegen
Stumm schreit die Wand
Verloren der Sand
Schnee umhüllt den Tag
Stille spricht in Bänden
Wie Blinde mit Händen
Sehe ich was dich verbarg